Der Buddhismus

    Um Buddhist:in zu sein, muss man an keinen Gott glauben. Die Welt achtsam wahrnehmen, weder Mensch noch Tier Schaden zufügen, bewusst im Hier und Jetzt leben: Das üben die Schüler:innen Buddhas täglich.
     

    Seit wann gibt es den Buddhismus?

    Siddhartha Gautama, der „Buddha“ (übersetzt: der Erwachte), lehrte im 5. oder 4. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung in Nordindien. Den Begriff „Buddhismus“, der erst in jüngerer Zeit entstand, benutzen viele Praktizierende nicht gerne. Sie sprechen lieber von der „Lehre des Buddha“ oder – in einigen Schulen – von der „Lehre vom Weg zur Buddhaschaft“, den im Prinzip jeder Mensch gehen kann.
     

    Woran wird geglaubt?

    Der Buddhismus setzt keinen Gottesglauben voraus. Der historische Buddha war kein Gott, sondern ein Mensch, der den Weg aus dem Leiden heraus suchte und das völlige Erwachen aus aller Täuschung erreichte. Buddhist:innen betonen, dass alles und alle miteinander verbunden sind und dass es kein autonomes „Ich“ gibt. Sie üben, die Welt achtsam wahrzunehmen und bewusst im Jetzt zu leben. Zentral sind die Schulung des Herzens und des Geistes sowie das eigene Erkennen. Leiden entsteht aus dem Festhalten-Wollen vergänglicher Dinge. Der Buddhismus lehrt die Befreiung vom Leiden.
     

    Ein wichtiger Satz im Buddhismus ist…

    „Wer irgendetwas verlangt, in dem entsteht immer mehr Verlangen. Jedes Verlangen aber bringt Kummer und Sorgen.“ (Buddha)
     

    Wichtige Tage im Buddhismus sind…

    • Vesakh: Gedenken an Buddhas Geburt, Erleuchtung und „Verlöschen“. Von den Vereinten Nationen am 1. Vollmond im Mai begangen
    • Ullambana: Im Mahayana-Buddhismus Gedenken an die Verstorbenen, Ehren der Eltern und Ahnen
    • Kathina: Im Theravada-Buddhismus Fest der Übergabe der von Laien gefertigten Roben an die Mönche
     

    Was sind wichtige Richtungen im Buddhismus?

    Theravada („Lehre der Alten“): Die älteste buddhistische Lehre zeigt einen individuellen Weg zum Ausstieg aus dem Kreislauf der Wiedergeburten. Sie empfiehlt das kontemplative Dasein eines Mönchs.
     

    Mahayana („Großes Fahrzeug“): Hier rücken Wege zum Heil nicht nur für Mönche und Nonnen, sondern auch für Laien in den Blick. Mitgefühl ist eine entscheidende Haltung. Dies verkörpern die Bodhisattvas: Wesen, die auf ihren Austritt aus dem Kreislauf der Wiedergeburten verzichten, um anderen zu helfen.
     

    Wie wird der buddhistische Glaube gelebt?

    Buddhist:innen gehen einen Übungsweg, der sich an den Lehren Buddhas orientiert. Diese sind in besonderer Weise in den Vier Edlen Wahrheiten und dem Achtfachen Pfad zusammengefasst. Sie bemühen sich um ein Leben, das dazu dient, Weisheit zu erlangen, ethisch zu handeln, Stille und Meditation zu üben und weder Mensch noch Tier Schaden zuzufügen. Daher leben viele Praktizierende vegetarisch. Auf berauschende Mittel wie Alkohol und Drogen zu verzichten gilt ebenfalls als erstrebenswert.

     

     

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