Das Judentum

    Der jüdische Glaube bezieht sich auf den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, den universalen Schöpfer. Mit dem Jüdischen Volk hat er einen Bund geschlossen. Das Jüdische Volk führt seine Abstammung auf Abraham zurück, dem Gott einen besonderen Segen verliehen hatte. Moses erhielt von Gott am Berg Sinai die Tora, das Wort Gottes. Sie erzählt von den Erfahrungen der Menschen mit ihrem Schöpfer und enthält Ge- und Verbote (Mitzvot), die das jüdische Leben regeln.
     

    Seit wann gibt es das Judentum?

    Die Tora, die Heilige Schrift des Judentums, berichtet von Erfahrungen der ältesten Menschen und von einem gemeinsamen Weg des Jüdischen Volkes mit Gott, der bis weit ins zweite Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung zurückreicht. Bis ins 6. Jahrhundert v.u.Z. lassen sich archäologische Funde zurückverfolgen, die sich sicher dieser Tradition zuordnen lassen.
     

    Woran wird geglaubt?

    Im Zentrum des jüdischen Glaubens steht das Bekenntnis zu einem allmächtigen und unsichtbaren Gott, der über die ganze Welt herrscht. Von der ganzen Menschheit fordert er ein ethisches Leben und Gerechtigkeit. Das Jüdische Volk hat eine besondere Aufgabe in der Welt. In der Zukunft sollen die Menschen aller Völker und Nationen mit Gott versöhnt werden und ihn gemeinsam anbeten. Aufgabe der Gläubigen ist, auf dieses Ziel hinzuarbeiten. Dazu dienen auch die Gebote der Tora, die die Menschen in ihren Bemühungen anleiten und ihnen Halt geben.
     

    Ein wichtiger Satz im Judentum ist ...

    „Höre Israel, der Ewige ist unser Gott, der Ewige ist einzig.“ (5. Mose 6,4)
     

    Wichtige Tage im Judentum sind ...

    • im Frühling: Pessach, Erinnerung an den Auszug des Jüdischen Volkes aus der Gefangenschaft in Ägypten
    • 50 Tage nach Pessach: Schawuot: Erinnerung an die Offenbarung der Zehn Gebote
    • im Herbst: Neujahrsfest Rosch Haschana
    • im Herbst, zehn Tage nach Rosch Haschana: Versöhnungstag Jom Kippur
    • im Dezember: Chanukka, Erinnerung an die Wiedereinweihung des Tempels in Jerusalem 165 v.u.Z., nachdem er durch griechische Eroberer entweiht worden war
     

    Wie wird der jüdische Glaube gelebt?

    Der Schabbat, der vom Sonnenuntergang am Freitag bis zum Einbruch der Dunkelheit am Samstag dauert, dient der Ruhe, dem Gebet und dem Lernen. Jeder Schabbat ist im Judentum vergleichbar mit einem hohen Feiertag. Orthodoxe und liberale Gläubige leben die Gebote unterschiedlich: Im orthodoxen Judentum werden sie als ewig gültige Wahrheiten aufgefasst; im liberalen Judentum prüfen die Gläubigen nach ihrem jeweils eigenen Schriftverständnis, wie sie die Gebote leben wollen.

     

     

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