Ein Projekt des Asambura Ensembles
Wir suchen Schulklassen ab der 8. Jahrgangsstufe im Fach Religion/Werte und Normen/Musik für einen interdisziplinären, interreligiösen Kompositionsworkshop mit dem asambura ensemble, der am Vormittag des 15. November 2024 (voraussichtlich von 8:30 -11:30 Uhr) im Haus der Religionen Hannover stattfinden wird.
Der Workshop besteht aus zwei Einheiten:
Religiöse Ewigkeitsvorstellungen: In der ersten Einheit beschäftigen sich Kleingruppen mit den Glaubensvorstellungen von Ewigkeit, den Phasen nach dem Tod und verschiedenen Trauerphasen in den vier monotheistischen Religionen. Jede Gruppe entwirft ein Schaubild, das ihre Erkenntnisse mithilfe von Symbolen und Schlüsselbegriffen visualisiert.
Klangverknüpfung: In der zweiten Einheit werden die religiösen Vorstellungen verklanglicht, die Schüler*innen werden hier zu Komponist*innen! Ausgewählte Fragmente des “Deutschen Requiem” von Johannes Brahms werden assoziativ mit den Bestandteilen der Schaubilder verbunden und anschließend durch unterschiedliche Kompositionstechniken verfremdet. Dabei entsteht mittels graphischer Notation aus jedem Schaubild eine graphische Partitur. Der Fokus des Workshops liegt dabei darauf, neue Klanglichkeiten zu entwickeln, die aus den Assoziationen der Schüler*innen entstehen, ohne traditionelle Klanglichkeiten bestimmter Religionen imitieren zu wollen.
In einem letzten Schritt werden die Schaubilder der einzelnen Gruppen an von den Schüler*innen selbst gewählten Stellen miteinander verknüpft und es entsteht ein interreligiöses Klangmosaik, das im Austausch mit den Schüler*innen direkt von den anwesenden Musiker*innen des Ensembles interpretiert wird. Die Interpretation durch die Musiker*innen wird geprägt sein von sehr unterschiedlichen Richtungen und Stilen, von verschiedenen ästhetischen und/oder kulturellen Perspektiven.
Ziel des Workshops ist es, den Schüler*innen in einem kreativen Prozess grundlegende Kompositionskenntnisse zu vermitteln und sie gleichzeitig mit den Glaubensvorstellungen verschiedener Religionen über die Phasen nach dem Tod vertraut zu machen. Dabei sollen die Schüler*innen für ein wertschätzendes Miteinander in kultureller Vielfalt sensibilisiert werden. Die Inklusion verschiedener kultureller Perspektiven und die Auseinandersetzung mit klanglichen Emotionen und deren Interpretation aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen heraus eröffnet den Schüler*innen eine Perspektive auf die Komplexität kultureller Codes und schärft ihre Wahrnehmung abwertender Stereotype. Mit dem musikalischen Brückenbau können kulturelle Vorurteile in einem neuen, sinnlich-ästhetischen und sehr persönlichen Licht wahrgenommen werden.
Das Projekt, das mit diesem interreligiösen Musikvermittlungsworkshop verbunden ist, trägt den Titel aeterneA und ist eine kompositorische Neudeutung des “Deutschen Requiems” von Johannes Brahms. Vor über 150 Jahren uraufgeführt brachte er damit seine Auseinandersetzung mit Vergänglichkeit des Lebens, dem Verlust und schließlich dem Trost zum Ausdruck. aeterneA entstand in der Zusammenarbeit vierer Komponist*innen, die verschiedene kulturelle und religiöse Hintergründe haben, und setzt sich somit kompositorisch auf größer gefasster Ebene genau mit den Themen des Workshops auseinander. Am 16. November bringt das asambura ensemble dieses Werk in Hannover zur Aufführung. Es ist auch geplant, dass die entstandenen Schüler*innenkompositionen bei diesem Konzert aufgeführt werden. Die teilnehmenden Schüler*innen sind somit auch herzlich zum Besuch des Konzertes eingeladen.
Bei Interesse treten wir gerne mit Ihnen in den direkten Austausch, wie der Workshop im Unterricht sinnvoll vorbereitet und welcher Anteil der ersten Einheit gegebenenfalls eventuell auch schon im eigenen Unterricht in Ihrer Schule vorab stattfinden kann.
Gerne dürfen Sie das Angebot auch an interessierte Musiklehrer*innen aus Ihrem Kollegium weiterleiten.
Bei Interesse kontaktieren Sie bitte bis zum 04.11. Herrn Sören Rekel-Bludau rekel@haus-der-religionen.de.