Haus der Religionen
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Zakhme bedeutet sowohl das Aufziehen als auch das Anschlagen einer Saite, um dem Instrument einen Klang zu entlocken. Diese musikalischen Schläge werden als die Narben interpretiert, die Schmerzen, als die Einsamkeit und die Absurditäten, in die alle Menschen in der modernen Welt verstrickt sind.
In POLYpontes schlägt Ehsan Ebrahimi als im Iran geborener und seit mehreren Jahren in Deutschland lebender Komponist Brücken zwischen einander gegenüber-liegenden Polen: Zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen persischer und europäischer Musik, zwischen Instrumenten aus verschiedensten Entstehungszeiten und kulturellen Kontexten, zwischen akustischen Instrumenten und elektronischer Musik, zwischen visueller Inszenierung und Klang.
Hinter den seit 60 Jahren nicht endenden, immer wieder neu schmerzhaften und bedrohlichen Verhältnissen im Iran spürt Ebrahimi mit seiner Komposition den Jahrtausende alten, von Zerstörung bedrohten, immensen kulturellen Reichtum seiner Heimat auf. Er macht Elemente dieses Reichtums hier und heute neu erlebbar - die traditionellen Instrumente, die Spieltechniken, die alte Kunstmusik. Er lässt sie in hör- und sichtbare Dialoge treten.
Die Musiker*innen des asambura ensembles wagen sich in die Spannungsfelder dieser Dialoge hinein. Sie erforschen sie - mit einer Besetzung aus Flöten, Klarinetten, Trompete, EGitarre, Laute, Santur, Akkordeon, Viola, Violoncello, Vibrafon und umfangreicher Perkussion - in vertrauten und neu entwickelten Spieltechniken, unter Einsatz von elektronischer Musik und deren Möglichkeiten, ganz eigene Klänge zu erzeugen.
Die Musik des asambura ensemble tritt in Dialog mit visuellen Produktionen, das Hören mit dem Sehen. POLYpontes ist eine künstlerische Nachricht aus dem Iran, voller Sehnsucht. Im Hier und Jetzt.